Eva Kellner interviewt Evelyne & Matthias im Rahmen des Lebenswunder-Kongresses im September 2022.
Eine hohe Sensibilität hat mein Leben geprägt und mich oft auch herausgefordert. Durch meine starke Verbundenheit konnte ich so vieles wahrnehmen, doch um meinen Platz in der Welt zu erkunden, musste ich mir auch gesunde Grenzen aneignen.
Natur, Kunst, Gestaltung, Musik, Bewegung und Grafik spielten in den ersten Jahrzehnten eine wesentliche Rolle in meinem Leben. Schon während meiner Ausbildung zum Grafiker hat mich mehr das Künstlerische interessiert. Ich wollte Erkenntnisprozesse über Ästhetik, Irritation und mystische Erfahrungsräume initiieren. Irgendwann nach einem Anlass musste ich mir eingestehen, dass Kunst in etablierten Räumen für mich zu wenig tief greift und ich begann, interdisziplinäre Kunst-Nacht-Parcours in den Bergen zu veranstalten.
Der Einsicht, dass Menschen komplexe Wesen, mit tiefliegenden Abwehrreflexen und vielschichtigen Überlebensstrategien sind, wollte ich Rechnung tragen. Was braucht es, damit grundlegende Bewusstseinsentwicklung stattfinden kann, ist eine Frage, welche mich nach wie vor weitertreibt.
Wie können sich Kunstexperimente, intuitive Kreativität und die humanistischen Schulen der westlichen Psychologie ergänzen? Wie kann sich Entwicklungs- und Bindungspsychologie mit mystischen Praktiken und spirituellem Aufwachen verbinden? Was brauchen wir für Zutaten, um ganzheitliche Menschenentwicklung zu unterstützen und welche Rolle spielt unsere Natur dabei?
In einer dreijährigen Ausbildung zum Coach für Prozessorientierter Psychologie am IPP Zürich (nach A. Mindell) lernte ich wirksame Methoden und Sichtweisen kennen, wie wir eine erfahrungsorientierte Schattenarbeit praktizieren können.
Zudem habe ich in schamanischen (A. Villoldo) esoterischen (u.a. Theta-Healing) und mystisch-spirituellen Schulen (u.a. P.Scorpen, M. Meyer) nach Einsichten und Puzzleteilen gesucht, welche für eine Bewusstseinsentwicklung wichtig sind.
An der Hochschule für Kunst und Gestaltung Zürich habe ich den CAS Creationship für Kreativitäts-Coaching absolviert.
Immer wieder hat es mich auch interessiert, zu schauen, wie wir gut mit Konflikten umgehen können. Dies hat dazu geführt, dass ich bei R. Hauser (IPP) das Konfliktfest besucht habe. Zudem hat mich D. Auf der Mauer mit seinem Konflikttrainings-Training inspiriert.
Zurzeit befinde ich mich in der Weiterbildung zur NARM Bindungs-Traumatherapie. Diese Arbeit gibt mir nochmal ein profunderes Verständnis dafür, warum die Welt so ist, wie sie eben ist. Es gibt gute Gründe, warum Menschen abwerten, überhöhen, sich übermässig anpassen, perfekt sein möchten und an ihren Körper herumschnippeln etc.
Ich arbeite als selbständiger Coach für Prozessorientierte Psychologie, sehe mich als wirkender Künstler mit einem erweiterten Kunstbegriff und betätige mich gelegentlich noch als Grafik-Designer; zudem betreue ich alle Deepr-Gefässe.
Schon im Jugendalter beschäftigten mich die grossen transzendentalen Fragen, wie: „Was gibt es ausser dem „normalen“ Leben zwischen Geburt und Tod noch?“ und ich durfte anhand einiger mystischer Erlebnisse erfahren, dass es da eben noch mehr gibt, vieles Unerklärliches, aber Erfahrbares.
In den folgenden Jahren explorierte ich die Bereiche Extremsport, Musik & Tanz. Sechs Jahre lang war ich als Snowboard-Profi unterwegs; als Pionierin durfte ich die damals neue Sportart mitentwickeln, später auch als Teammanagerin und Mentaltrainerin darin tätig sein.
Geprägt durch die durch Mentaltraining unterstützten sportlichen Erfolge entschloss ich mich für das Psychologie-Studium und ein Master in Sophrologie. Später folgte die Weiterbildung zur Psychotherapeutin am Institut für Integrative Gestalttherapie Würzburg (IGW).
Nach einem Jahr in den USA gründete ich im Jahr 2000 das Zentrum für Sophrologie in Zürich; 2006 war ich an der Gründung des ganzheitlichen Sihlmed›s – Zentrum für Integrative Medizin Zürich beteiligt, wo ich noch immer als spirituelle Psychotherapeutin und Sophrologin tätig bin.
Meine Meditationskenntnisse vertiefte ich u.a. in den USA (Green Gulch Zen Center, Spirit Rock, Vipassana-Retreat, Ashtanga-Yoga), Frankreich (Zen Retreat im Plum Village mit Thich Nhat Hanh) und mehreren auch längeren Indien-Reisen (Dharamsala, Pune, etc.) und erlernte die Energieheilarbeit Reiki. Später kamen verschiedene Yoga-Lehrer-Ausbildungen dazu (RYS 500).
Während 8 Jahren begleitete mich die spirituelle Lehrerin Ananta, für die ich 2008-2013 jährlich in der Schweiz Satsangs (¨Meetings in Truth¨) organisierte. Bei ihr hatte ich ein sog. Satori-Erlebnis, wo erfahrbar wurde, was mit «Einssein» gemeint ist. Mit Paul Hurcomb bin ich weiterhin als Yoga Lehrerin an seinen Meeting-in-Stillness-Retreats in Spanien unterwegs.
Ich arbeite in der freien Praxis in Basel und im Sihlmed in Zürich, leite seit 20 Jahren Gruppen, Kurse und Retreats in der Schweiz, Italien und Spanien und co-organisiere verschiedene Events mit Deepr.
Raus aus dem Bekannten, hinein ins Unbekannte. Nach der Schule zeigte sich dieses Sehnen in kürzeren und längeren Reisen und Aufenthalten ausserhalb der gewohnten Kultur.
Auf der Suche nach der traumhaften Insel im Aussen und immer mehr im Innern. Finanziert durch Glück und allerlei Tätigkeiten, immer wieder freudig in Neues tauchen und Gelerntes verfeinern. Zur Zeit ohne festen Wohnsitz, der Stimmigkeit im Innern folgend und täglich staunend, was ich machen darf und mit wem.
Das Erkennen der eigenen Denkstrukturen, deren eingrenzenden Wirkung aufs Leben und sie durchbrechen und ersetzen. Vertrauen auf das Wissen, welches schon immer da war und experimentieren, wohin es mich führt.
Die Natur und Pflanzen als Helfer nutzen, als Partner und Begleiter. Jeden Tag zu versuchen, die Verbindung auf eine neue geheimnisvolle Weise zu erfahren.
Facilitiert bei Walden.